Landesregierung bewilligt EU-Mittel für Untersuchung zur Zukunft der ehemaligen Grundschule Dobberkau

Die Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) gehört zu den Modellkommunen des Landes Sachsen-Anhalt, die nach der kommunalen Gebietsreform im Jahr 2010 frühzeitig begonnen haben, die Gestaltung des demografischen Wandels mit einer kommunalen Strategie vorzubereiten. Dazu wurde im Jahr 2012 vom Stadtrat eine entsprechende Anpassungsstrategie („Bismark 2025“) beschlossen. Die Strategie, die vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr unterstützt und gefördert wurde, gilt seitdem als Handlungsgrundlage und best practice für vergleichbare Kommunen in Sachsen-Anhalt. „Einen Kernpunkt des Konzeptes stellt die Vorbereitung der kommunalen Infrastruktur auf den Bevölkerungsrückgang und die zu erwartende rückläufige Anzahl von Schülerinnen und Schülern in den Grundschulen der Einheitsgemeinde dar“, stellt Verena Schlüsselburg fest. Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung (2013/2014) sei daraufhin die Schließung der Grundschule in Dobberkau vorgenommen worden, so die Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) weiter. Die Kommune hatte damit die strengen Vorgaben der Landesregierung zum Fortbestand kleiner Grundschulen resp. deren Schließung auf Grund zu geringer Schülerzahlen in praktisches Handeln umgesetzt.
Verena Schlüsselburg: „Der Beschluss des Stadtrates zur Schließung der Schule ging einher mit der Erwartung, dass die Landesregierung die Kommune bei der Nachnutzung des leergefallenen Objektes unterstützt. Dies wird nun im Rahmen des LEADER-Prozesses erfolgen.“ Anfang September hat die Landesregierung dafür 16.000 EUR aus Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) gewilligt. Hinzu kommen noch 4.000 EUR aus Mitteln der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark).
Für die Erarbeitung einer sogenannten Machbarkeitsstudie soll jetzt ein externer Dienstleister gewonnen werden. Die Untersuchung wird bis Mai 2017 abgeschlossen sein und die Entscheidungsgrundlage für nachfolgende Investitionen (Umbau/Umnutzung) darstellen. „Mit der Machbarkeitsstudie erwarten wir Szenarien für mögliche Nachnutzungen der ehemaligen Grundschule, wobei von Seiten des Einheitsgemeinde eine Nutzung als Wohnobjekt, zum Beispiel für generationsübergreifendes Wohnen oder Wohnen für Ältere favorisiert wird“, stellt die Bürgermeisterin in Aussicht.
Die Einheitsgemeinde und die bis 2009 existierende Verwaltungsgemeinschaft Kläden haben landesweit beachtete Vorhaben zur Umnutzung leergefallener kommunaler Infrastruktur vorzuweisen. Dies gilt insbesondere für die Nachnutzung der ehemaligen Sekundarschule in Kläden („Wohnen für Generationen“). Das LEADER-Projekt wurde vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung, der Deutschen Vernetzungsstelle (DVS) Ländlicher Räume und der Landesregierung Sachsen-Anhalt als beispielgebend für die Anpassung von Kommunen an den demografischen Wandel eingeschätzt. Darüber hinaus fand die Nachnutzung der ehemaligen Sonderschule im Ortsteil Meßdorf (ebenfalls LEADER-Projekt) in Form einer therapeutischen Einrichtung bundesweite Beachtung. Die Einheitsgemeinde verfügt somit über ein breites Erfahrungsspektrum und erfolgreiche Referenzen, um in einem nächsten Schritt nunmehr die Nachnutzung der ehemaligen Grundschule in Dobberkau vorzubereiten.

Landesregierung bewilligt EU-Mittel für Untersuchung zur Zukunft der ehemaligen Grundschule Dobberkau