Großes EU-Lob: „Ihr Erfolgt ist auch unser Erfolg“

Am 9. Dezember 2011 besuchte Dr. Dirk Ahner, Generaldirektor in der Generaldirektion Regionalpolitik bei der Europäischen Kommission die Einheitsgemeinde Bismark. Um einen Überblick zu den Effekten der EU-Förderung im ländlichen Raum zu bekommen, besuchte er mehrere Stationen in Kläden, Bismark und Meßdorf.
Den nächsten Tag verbrachte Dr. Ahner in der Einheitsgemeinde „Hohe Börde“.

Initiiert haben die Besuchsreise die beiden Bürgermeisterinnen Steffi Trittel (Einheitsgemeinde
Hohe Börde, Landkreis Börde) und Verena Schlüsselburg (Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark)). „Wir hatten auf einer Fachtagung in Berlin ein sehr interessantes Gespräch mit Dr. Ahner und haben ihn daraufhin in unsere Regionen eingeladen.
Jetzt freuen wir uns sehr, dass der Generaldirektor seine Ankündigung, uns zu besuchen, wahrgemacht “ hat, so Verena Schlüsselburg, die auch Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark im europäischen Leader-Prozess ist. Steffi Trittel leitet die LAG Flechtinger Höhenzug.

Die von Dr. Ahner geleitete Generaldirektion Regionalpolitik ist eine der einflussreichsten Direktionen der Europäischen Kommission, verantwortet sie doch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Der EFRE leistet im Rahmen der europäischen Strukturpolitik durch die Förderung von wirtschaftlichem Wachstum und Beschäftigung einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Unterschieden im Entwicklungsstand europäischer Regionen. Finanzhilfen des EFRE konzentrieren sich auf Investitionen, die zur Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze beitragen, auf Investitionen in die Infrastruktur und sie sind insbesondere auch auf die wirtschaftliche Profilierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ausgerichtet. Im Förderzeitraum 2007-2013 ist er in Sachsen-Anhalt mit 1,9 Milliarden Euro und rund 57 Prozent Anteil an den gesamten EU-Fondsmitteln die bedeutendste Förderquelle.

Verena Schlüsselburg fasst zusammen: „Wir haben Dr. Ahner gezeigt, wie wir die umfangreichen EU-Mittel, die in unsere Orte geflossen sind und nach wie vor fließen, nachhaltig eingesetzt haben. Zugleich haben wir darauf aufmerksam gemacht, welche Herausforderungen vor allem im Bereich des demografischen Wandels vor den Kommunen im ländlichen Raum stehen. Hier hat Dr. Ahner in Aussicht gestellt, dass uns die EU in der kommenden Förderperiode von 2014 bis 2020 bei der Bewältigung der Folgewirkungen des Bevölkerungsrückganges unterstützen kann. Dabei geht es insbesondere darum, die Infrastruktur so umzubauen, dass sie die veränderte Nachfrage bedienen kann und zugleich die kommunalen Finanzen langfristig entlastet.“ Auch solle das Zusammenspiel der kleinen Städte und der Dörfer besser in den EU-Fördermechanismus integriert werden, so die Bürgermeisterin weiter.

Die Rundfahrt, die von Verena Schlüsselburg geleitet wurde, führte über Kläden (Alter Schafstall, Seniorentagesstätte Schloß Kläden, Pension „Beeser Storchennest“, Kelle´s Suppenmanufaktur und generationsübergreifendes Wohnen in der umgebauten ehemaligen Schule) und Meßdorf (ambulant betreutes Wohnen in der früheren Schule und Kirche Meßdorf) nach Bismark. Dort wurden Herr Dr. Ahner und Frau Schlüsselburg auf der traditionellen Nikolausschau des Rinderzuchtverbandes Sachsen-Anhalt in Bismark von Geschäftsführer Dr. Matthias Löber begrüßt.


„Alter Schafstall“ Kläden


12

Seniorentagesstätte Schloss Kläden e.V.

34

Pension „Storchennest“, Familie Beese, Kläden

56

Objekt „Wohnen für Generationen in Kläden“

78

Meßdorf

9
ambulant betreutes Wohnen

10

Kirche zu Meßdorf

Kelles Klädener Suppenmanufaktur

1112

Nikolausschau des Rinderzuchtverbandes, Bismark

1314

Als Gesprächspartner standen dem EU-Generaldirektor auch Landrat Jörg Hellmuth, Verbandsgemeindebürgermeister und LAG-Vorstandsmitglied Eike Trumpf, Tilman Tögel, Mitglied des Landtages, Dr. Georg Herwarth vom Landwirtschaftsministerium, Ortsbürgermeister Manfred Raatz und der Geschäftsführer Gut Priemern und Ortsbürgermeister Meßdorf Uwe Lenz, Pfarrer Norbert Lazay und Dr. Wolfgang Bock, Sprecher des Leader-Netzwerkes Sachsen-Anhalt, Vera Völtzke, Mitglied des Ortschaftsrates Kläden, Planer Jens Burckhardt, Diana Wernecke von der Seniorentagesstätte Schloß Kläden und Roswitha Beese, Pension Beeser Storchennest, zur Verfügung.
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Im Ergebnis gab es ein großes EU-Lob: „Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg“ - sagte Dr. Ahner bei seiner Eintragung in das Gästebuch der Einheitsgemeinde.
Er hob hervor, dass es sich für ihn um eine sehr wichtige Einladung handelt, denn ohne die Akteure vor Ort sei die Arbeit der Europäischen Kommission nutzlos.
In dem Zusammenhang stellte Uwe Lenz, Geschäftsführer Gut Priemern und Ortbürgermeister Meßdorf fest: „Leader ist greifbare Brüssel-Politik“.

„Wir müssen sicherstellen, dass die Leaderarbeit für Orte weitergehen kann.“
Leader soll helfen, funktionierende Dorfstrukturen zu erhalten. Das dabei vor allem
Verena Schlüsselburg als langjährige LAG-Vorsitzende mit ihren Aktivitäten, beginnend Mitte der 90er Jahre, über besonders gute Erfahrungen verfügt, wurde an dem Tag mehrfach positiv hervorgehoben.
Wir haben bewiesen, dass wir nicht nur Papier beschreiben können, sondern Projekte mit Leader-Förderung gut umsetzen können.
Die ehemalige Verwaltungsgemeinschaft Kläden und jetzt die Einheitsgemeinde Bismark war schon bei Leader II und Leader+ aktiv und erfolgreich.
Vor diesem Hintergrund überreichte Frau Schlüsselburg dem hohen Gast aus Brüssel das Buch „Wissen der Region Bismark-Kläden und Umgebung“.

Sie ihrerseits wünscht sich ebenso, wie Planer Jens Burckhardt, einen Bürokratieabbau im Antrags- und Abrechnungsverfahren. Denn, wer noch nie derartige große Förderprojekte für die Allgemeinheit initiiert hat, kann sich den Umfang und die Verantwortung nur schwer vorstellen.