3. Landwirtschaftsring in der EHG Stadt Bismark (Altmark) - der Nachwuchs stark vertreten

Am Montag, 18.03.2019, fand der 3. Landwirtschaftsring in der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) in den Räumen der RinderAllianz statt.
In Ihrer Begrüßung bedankte sich Einheitsgemeindebürgermeisterin Annegret Schwarz für den Einsatz der Landwirte im Rahmen der Brandbekämpfung im Sommer 2018. Am 3. Landwirtschaftsring nahmen vor allem junge Landwirte aus der Region teil, was Schwarz sehr erfreute und für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung in der Region spricht.

Im Referat waren Michael Schuppert von Farm Facts und Sven Kunze vom Ökohof Grüner Bulle zu hören.

Michael Schuppert sprach über aktuelle Trends der digitalen Landwirtschaft. Der Kremkauer stellte dabei die Feldanalyse mithilfe von Satellitendaten, ein Projekt der Europäischen Weltraumorganisation (esa), vor. Satelliten erstellen seit 2015 alle zwei Tage weltweit Fotos von Feldern, die sofort einsehbar sind und entsprechend analysiert werden können.
Des Weiteren sprach der Agrarwissenschaftler über die teilspezifische Bewirtschaftung. Im Rahmen der immer strenger werdenden Düngeverordnung ermöglicht diese digitale Bewirtschaftung der Felder die Berechnung der Düngemenge auf Teilstücke einer Parzelle entsprechend der Ertragsmenge. Damit ist die teilspezifische Bewirtschaftung eine umweltfördernde Maßnahme in der digitalen Landwirtschaft.

Im zweiten Referat sprach Sven Kunze von der Aufzucht bis zur Direktvermarktung am Beispiel seines Familienbetriebs „Ökohof Grüner Bulle“ in Klein Engersen. Der junge Landwirt hat mit seinen Eltern zusammen den Familienbetrieb vom Milchviehbetrieb in einen ökologischen Deutsch-Angus Fleischviehbetrieb mit Ab-Hof-Verkauf umgewandelt. Die Bullen werden auf der Weide gehalten und unter möglichst wenig Stress geschlachtet. Dabei werden die Bullen nur bei einer Paketabnahme von 75 % geschlachtet.
Kunze informierte die anwesenden Landwirte über die Vor- und Nachteile der Direktvermarktung sowie die gesetzlichen Bestimmungen und Regelungen.

Am Landwirtschaftsring nahm Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes Stendal e.V. Kerstin Ramminger teil. Sie gab einen kurzen Einblick über die in Rede stehenden Problemfelder u.a. über die Natura 2000-Verordnung und das Thema Wolf. Frank Schuppert, Geschäftsführer der Agrarproduktion GEMIZU e.G. Kremkau, berichtete von Wolfsrissen und fügte hinzu, dass in Zusammenarbeit mit dem Wolfskompetenzzentrum, Ausgleichszahlungen gut abgewickelt wurden.
Von den Landwirten und der Bürgermeisterin wurde noch einmal klar formuliert, dass es Ihnen nicht um die „Ausrottung“ des Wolfes geht, sondern um einen geordneten Umgang mit dem Raubtier Wolf und eine Aufnahme in das Jagdrecht mit allen Konsequenzen. Der Wolf ist angekommen, darf aber den Lebensraum der Bevölkerung nicht bestimmen und keine wirtschaftliche Gefahr für Tierhalter sein.
Geschäftsführerin Kerstin Ramminger und Bürgermeisterin Annegret Schwarz werden am internationalen Symposium „Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“ in Halberstadt teilnehmen.

Bürgermeisterin Annegret Schwarz informierte die Landwirte über den Stand der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und legte die Gründe dar, warum die EHG im Jahr 2018 keine Förderung durch das Land in Anspruch genommen hat. Hauptgrund war, dass die Erlasslage für die Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) zu spät kam, da bereits in Eigenregie die Beseitigung und Bekämpfung durchgeführt wurde. Die EHG hätte nach dem 12.06.2018 vorerst zusätzliche Mittel in Höhe von 43 T€ aufbringen müssen, um in Folge eine Förderung von 90 % zu erlangen. Dies war aufgrund der Zeit nicht möglich.
Im Jahr 2019 wird die Finanzierung der Bekämpfung anders geregelt, so dass die EHG finanzielle Mittel des Landes in Anspruch nehmen kann.

Im Anschluss gab es einen intensiven Austausch zwischen den Landwirten, den Referenten und der Bürgermeisterin.

Der nächste Landwirtschaftsring ist für Oktober geplant.

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