Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum mit einer Festsitzung im Wappensaal auf dem Altmarkhof Schäplitz

Ein Dorf ist das, was seine Bürger sind, was sie tun, was sie verstehen
und was sie selbst in die Tat umsetzen“.

Der Dorferneuerungsverein Schäplitz beging dieser Tage sein 20-jähriges Jubiläum. Musikalisch umrahmt wurde das Jubiläum mit Akkordeon-Darbietungen von Schülerinnen der Musikschule Stendal.

Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum

Der Vereinsvorsitzende Hans-Eberhard Genz begrüßte zur Festsitzung Vereinsmitglieder, langjährige Partner und Gäste, unter ihnen der langjährige Dorfplaner Horst Köppe, Dr. Frank Zimmermann, Dezernent im ALFF a.D., der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark eG, Dieter Schulze, Herrn Andreas Dertz, Ortsbürgermeister Jerichow und Chorleiter der „Klitznicker Dorfspatzen“ sowie Pfarrer Stefan Kemper-Kohlhase. Einheitsgemeindebürgermeisterin Verena Schlüsselburg konnte an diesem Abend nicht mit dabei sein, übermittelte aber mit herzlichen Worten und einer schönen „Geburtstagstorte“ ihre ganz besonderen Grüße und Glückwünsche an alle Schäplitzer und Gäste.


Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum



Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum



Der Dorferneuerungsverein Schäplitz wurde am 11. Mai 1996 gegründet. An jenem Tag fanden sich in der Gaststätte 13 Schäplitzer zusammen. Erster Vorsitzender war Horst Micklich, sein Stellvertreter Meinhard Genz – von Anbeginn unternahmen die Mitglieder Aktivitäten bei der Begleitung der Dorferneuerungsmaßnahmen in Schäplitz.

Zu den bedeutendsten Maßnahmen, so führte der Vereinsvorsitzende in seiner Ansprache aus, gehörten der Buswendeplatz – als 1. Maßnahme, die 1996 in Angriff genommen wurde, das Dorfgemeinschaftshaus – Hauptgebäude auf dem Altmarkhof, die Lindenallee, Gehwege und Straßenbeleuchtung, die Dorfstraße und die Kirchstraße, das Feuerwehrgerätehaus und das Kirchendach und –fenster.

Die Sanierung der ehem. LPG-Gaststätte, die von der Gemeinde Schäplitz erworben wurde, heute der Altmarkhof, war nur möglich durch Projekte der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Kläden – „Einkommenssicherung durch Dorftourismus“, Tourismusbüro, Leader+, Bauerngarten, Heimatstube, Tenne und Staudentauschbörse – mit finanzieller Unterstützung aller Mitgliedsgemeinden der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Kläden und mit starker Unterstützung durch Bürgermeisterin Verena Schlüsselburg, damals Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft Kläden…. – so Hans-Eberhard Genz weiter.

Umfangreiche Arbeiten an und in der Tenne sowie Hof, Gartenund Dach und Fassade des Haupthauses wurden mit Hilfe und Unterstützung der Leaderförderung und des Dorferneuerungsprogramms sowie Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes umgesetzt. Ein guter Partner war in all den Jahren die Raiffeisenbank Kalbe-Bismark. Mit Hilfe der Volksbanken-Raiffeisen--Stiftung, konnten besondereMaßnahmen umgesetzt werden. Die großen Glastore auf der Tenne sind ein Beispiel dafür.

Der Dorferneuerungsverein Schäplitz hat die große 700-Jahr-Feier im Jahr 1998 mit Festgottesdienst, Festumzug, Enthüllung des Wappensteins mit offizieller Übergabe des umfangreich sanierten Straßenabschnittes mit der Lindenallee durch den damaligen Landrat Miesterfeld vorbereitet und durchgeführt.

Der Wappenstein begrüßt am Ortseingang die Besucher von Schäplitz. Auf dem Wappenstein weithin sichtbar ist das Schäplitzer Wappen und die Jahreszahl 1928 zu sehen.

Am Buswendeplatz steht ein Dorferneuerungsstein mit der Jahreszahl 1995, der vom Beginn der Dorferneuerung in Schäplitz kündet. Neben der Jahreszahl finden sich die Worte von Hermann Hesse:

„Ein Dorf ist das, was seine Bürger sind, was sie tun, was sie verstehen
und was sie selbst in die Tat umsetzen“.


Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum


Der imposante Findling wurde seinerzeit im Rahmen einer Festveranstaltung von Wilhelm Klipp, Horst Micklich und Günter Motejat, der damaligen Landwirtschaftsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Wernicke im Beisein vieler Schäplitzer und Gäste enthüllt. Dieses würdigte Dr. Frank Zimmermann in seinem Grußwort besonders.

Die letzte Dorferneuerungsmaßnahme im Förderzeitraum bis 2005 war das neue Feuerwehrgerätehaus, dass nach umfangreichen Umbauarbeiten anlässlich des 110-jährigen Bestehens im Jahr 2005 an die Kameraden der Schäplitzer Wehr übergeben wurde.

Zu den Schäplitzer Projekten gehört auch der Aufbau des Backhauses und Backofens, mit Unterstützungvon Arbeitskräften des 2. Arbeitsmarktes und mit Unterstützung durch Bäckermeister Siegfried Genz – diese Unterstützung hält bis heute an.

Der Dorferneuerungsverein hat sich auch mehrfach erfolgreich beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt. So belegten sie beim 4. Kreiswettbewerb 1999/2000 den 6. Platz und beim 6. Kreiswettbewerb 2005/2007 den 2. Platz, was die Schäplitzer besonders stolz machte.
Beim 7. Kreiswettbewerb 2008/2010 belegten sie den 3. Platz, ebenso wie beim 9. Kreiswettbewerb 2014/2016. Neben der Geldprämie von 1.000,- Euro überreichte Landrat Carsten Wulfänger eine wunderschöne Linde. Auf dem Steinfelder Bauernmarkt im Jahr 2014 wurden damals die Sieger und Platzierten von Landrat Carsten Wulfänger vorgestellt und geehrt.

Im Rahmen des Arbeitseinsatzes Alleebäume schneiden haben die Schäplitzer Kinder im November 2014 die Linde gemeinsam mit dem Landrat, der Einheitsgemeindebürgermeisterin Verena Schlüsselburg und vielen Schäplitzern am Dorferneuerungsstein gepflanzt.

Groß geschrieben wird im Dorferneuerungsverein Schäplitz Dorfbegrünung / Baumpflanzungen. Seit der Wende wurden in der Gemarkung Schäplitz mehr als 600 Bäume sowohl von der Ortschaft, von den Vereinsmitgliedern und auch vielen Schäplitzer Bürgern gepflanzt. Insbesondere hat Reiner Klipp im näheren Umfeld des Ortes junge Bäume gepflanzt.
So sind in den Jahren viele Wegbegrünungen in der Gemarkung Schäplitz entstanden.
Neben der bereits genannten Lindenallee gibt es eine Süßkirschallee, eine Ahornallee, gemischte Anpflanzungen am Garlipper Weg, Könnigder Weg und Badinger Weg und eine Heckenpflanzung (Hainbuche) an der Straße zur Kirche, gemeinsam mit dem Grundstückanlieger.

Hervorgehoben wurde von Hans-Eberhard Genz auch die Sanierung der Glockenanlage und der Neuguss einer 3. Glocke in der Feldsteinkirche zu Schäplitz. Daran war der Dorferneuerungsverein, unterstützt von der VR-Stiftung der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark eG, beteiligt.

Nach dieser imposanten Rückschau blickte der Vereinsvorsitzende in seiner Festrede voraus.
Regelmäßige Veranstaltungen auf dem Altmarkhof sind der Kaffeeklatsch auf der Tenne, die Öffnung des Altmarkhofes jeden 1. Sonntag von Mai bis Oktober mit Schäplitzer Hefekuchen sowie die Schülerprojekttage.

Weitere geplante Vorhaben in diesem Jahr sind die Wegweisersteine an den Feldwegen in Richtung Kläden, Badingen und Könnigde/Wollenhagen/Holzhausen und die Unterstützung bei der Sanierung des Kirchhofsportals und Wegpflasterung bis zum Eingang der Kirche.

Zusammenfassend bedankte sich Hans-Eberhard Genz herzlich bei all denen, die die Arbeit des Dorferneuerungsvereins Schäplitz in den 20 Jahren seines Bestehens durch ihre praktische Mithilfe, tatkräftige Unterstützung und finanzielle Zuwendungen bei der Beschaffung öffentlicher Fördergelder behilflich waren und sind.

Nach dem Abendessen wurde in gemütlicher Runde das schöne Jubiläum des Dorferneuerungsvereins gefeiert. Es war Zeit für einen regen Gedankenaustausch und viele gute Gespräche.


3 Weggefährten erinnern sich


Dorferneuerungsverein Schäplitz beging 20-jähriges Jubiläum


Foto: Niels Troelenberg

Bereits im November 1990 gründeten 13 Gemeinden die Verwaltungsgemeinschaft Kläden- und Schäplitz gehörte dazu. Neben dem Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung war man von Anbeginn auch bestrebt, den ländlichen Raum voran zu bringen und dafür Fördertöpfe aufzuspüren. So kam es, dass die Verwaltungsgemeinschaft Kläden für das Land Sachsen-Anhalt das Modellprojekt „Einkommenssicherung durch Dorftourismus“ wurde. Hierfür stellten Bund und Land für einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren jährlich eine halbe Million D-Mark zur Verfügung. An dem Eigenanteil beteiligten sich alle 13 Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Kläden.

In diesem Zuge wurde auch gemeinsam der „Altmarkhof“ in Schäplitz auf den Weg gebracht – zunächst in der alten Dorfschule und dann am jetzigen Standort. Im Verlaufe der Jahre flossen mehrere Fördertöpfe zusammen und das besondere, von dem die Region heute noch partizipiert, war wohl , dass die 13 Gemeinden gemeinsam in den „Altmarkhof“ investierten.

Viel Initiative und gute Unterstützung gab die damalige Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft, Verena Schlüsselburg den Schäplitzern, die mit ihren Mitarbeitern immer mehr als nur eine so genannte normale „Schreibstube“ sein wollte – und von Horst Köppe, dem damaligen Dorfplaner, der 10 Jahre – solange war Schäplitz im Dorferneuerungsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt – den Ort und die Menschen begleitete. – Und noch heute gehört er in Schäplitz mit dazu. Er war es auch, der vor 20 Jahren den Anstoss zur Gründung des Dorferneuerungsvereins, dem sowohl Hans-Eberhard Genzwie auch andere skeptisch gegenüberstanden, gab.

Heute wissen alle, wie richtig dieser Schritt war – sprechen doch die Ergebnisse in diesem relativ kleinen Dorf mit einer funktionierenden Dorfgemeinschaft, mit einer intakten Dorfstraße, mit einer intakten Landwirtschaft, mit einer beheizten Kirche mit 3 Glocken – wo gibt es Vergleichbares?! – und dem Altmarkhof als ein Aushängeschild für Schäplitz und die Region für sich.


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